Im Zuge der rasch fortschreitenden globalen Erwärmung rücken Stadtbäume ins Zentrum nachhaltiger Anpassungsstrategien. Urbane Ökosysteme sind nicht nur Treiber des menschengemachten Klimawandels, sie leiden auch besonders stark unter den Folgen. Mit zunehmender Versiegelung, Bebauungsdichte und Luftverschmutzung steigen die Temperaturen überdurchschnittlich stark an – verbunden mit vermehrten Trockenphasen, Hitzeperioden und Starkregenereignissen.
In hoch verdichteten urbanen Gebieten verliert der Boden nahezu sämtliche biologischen Funktionen, vor allem die Fähigkeit, Wasser zu versickern, zu speichern und zu verdunsten. Wo weniger Niederschläge in den Bodengelangen, ist der natürliche Wasserkreislauf und die Grundwasserneubildung gestört. Durch die steigenden Temperaturen verdunstet immer mehr Wasser, infolge der längeren Vegetationsperioden saugen auch die Pflanzen immer mehr Wasser aus dem Boden. Die Bodenfeuchte nimmt rapide ab, die Dürre reicht bis in tiefe Erdschichten, sodass sich die Grundwasserspeicher selbst bei Dauerregen nur äußerst langsam wieder füllen.