Als erdberührtes Bauteil ist das Untergeschoss grundsätzlich eher widrigen Bedingungen ausgesetzt, die durch extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hochwasser, Hitzeperioden oder Erdbeben deutlich verstärkt werden. Daher sollten Untergeschosse klimaresilient geplant und ausgeführt werden. Ein klimaresilienter Keller erfordert jedoch mehr als nur die Abdichtung gegen Wasser.
Die richtige Konstruktion wählen
Ebenso wie die Konstruktion der oberirdischen Gebäudeteile sollte auch das Untergeschoss aus massiven und robusten Baustoffen errichtet sein, um dessen Langlebigkeit und Wertbeständigkeit sicherzustellen. Als Konstruktion haben sich Keller aus wasserundurchlässigen Stahlbetonbauteilen bewährt. Aber auch Außenwände aus tragfähigem Mauerwerk mit entsprechenden Abdichtungslagen sind durchaus üblich. Die Wahl der passenden Konstruktion richtet sich nach den Ergebnissen aus dem Baugrundgutachten, der Statik und der Planung. Auch eine sorgfältige Planung der späteren Geländehöhen auf dem Grundstück kann eine Überflutungsgefahr leicht verringern.
Abdichten und effizient entwässern
Klimaanpassung bedeutet, den Keller wasserdicht zu bauen, um insbesondere auf Überschwemmungen und steigende Grundwasserspiegel vorbereitet zu sein. Aufeinander abgestimmte Abdichtungssysteme an der Außenseite der Kellerwände sowie am Übergang von der Bodenplatte zur aufgehenden Außenwand schützen die Bausubstanz. Auch kleine Durchdringungen, beispielsweise für Hausanschlüsse oder für Kabeldurchführungen, sind wasserdicht auszuführen. Bei Lichtschächten aus Beton oder Kunststoff sowie bei Kellerfenstern ist aus Gründen des Kellerschutzes auf eine hoch- bzw. druckwasserdichte Ausführung zu achten.
Nicht nur Starkregen ist eine Gefahr für die gebaute Umwelt. Auch ein sinkender Grundwasserspiegel – verursacht durch lange Hitzeperioden – kann durch Setzungen erhebliche Schäden wie Risse und Undichtigkeiten am Untergeschoss verursachen. Auch hier lässt sich durch den Einsatz von Abdichtungssystemen das Eindringen von Wasser verhindern und daraus resultierende Schäden vermeiden.
Um Wasser vom Keller fernzuhalten, ist ebenso ein effizientes Entwässerungssystem unerlässlich. Hierzu zählen Drainagen und Entwässerungsleitungen, die rund um das Gebäude im Erdreich verlegt werden. Sie leiten Niederschlagswasser aus den Entwässerungs- und Dachrinnen aus dem Gebäude ab. Das Wasser, das durch Drainageleitungen aufgenommen wird, muss – je nach Vorgabe der Genehmigungsbehörde – auf dem eigenen Grundstück versickern. Im Falle eines Rückstaus, bedingt durch ein überlastetes Kanalnetz, muss der Rücklauf des Wassers durch den Hauanschluss und die Grundleitungen in das Gebäude verhindert werden. Entsprechende Rückstausicherungen sorgen deshalb dafür, dass der Keller trocken bleibt.
In Gebieten mit besonders hohem Hochwasserrisiko empfehlen sich außerdem spezielle Maßnahmen wie Hochwasserschutzwände oder Hochwasserbarrieren, um das Untergeschoss vor Überschwemmungen zu schützen. Hochwassergefahrenkarten und -risikokarten können bei den einzelnen Bundesländern digital eingesehen werden.
Effiziente Wärmedämmung und gute Belüftung
Klimaresiliente Keller sollten auch für spätere Nutzungen flexibel und anpassungsfähig gestaltet werden. Bei Neubauten und Sanierungen ist daher auf eine ausreichende Belichtung und Belüftung durch Lichtschächte und Kellerfenster sowie auf eine hocheffiziente Wärmedämmung zu achten. Auf diese Weise können einerseits Temperaturschwankungen ausgeglichen und Energieverluste minimiert werden. Andererseits fördert ein gutes Belüftungssystem die Luftzirkulation und kontrolliert die Raumluftfeuchte. So entsteht nicht nur ein angenehmes Raumklima, auch die Schimmelbildung wird verhindert. Um sicherzustellen, dass wichtige Geräte wie Belüftungssysteme und Pumpen auch im Falle eines Stromausfalls laufen, sollte der Keller außerdem über eine Notstromversorgung verfügen.
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