Aufbau und Funktion
- Auf frostfreien und auftriebssicheren Einbau achten.
- Statische und Unfallverhütungsanforderungen für die erforderliche Einbautiefe beachten, z. B. Belastungsklasse D400, Einstieg mit Fallschutzeinrichtung (ab 5m Einbautiefe) oder Zwischenpodest.
- Absperrarmaturen sind generell für Service- und Reparaturarbeiten vorzusehen, teilweise sind diese per Norm vorgeschrieben.
- Druckleitungen sind gemäß den in einschlägigen Normen vorgegebenen Parametern zu dimensionieren, z. B. Fließgeschwindigkeiten und Druckstufe.
- Bei der Materialauswahl auf Spannungskorrossion bzw. möglichen Fremdrost achten.
- Der Pumpensumpf ist um die Pumpe herum möglichst ablagerungsfrei zu gestalten.
- Am Zulauf des Schachts sind starke Schwallströme auf die Pumpe und die Bauteile der Niveauerfassung zu vermeiden.
- Während der Bauphase sollte ein Fundament- oder Banderder als Potenzialausgleich vorgesehen werden.
- Liegt der Auslauf der Druckrohrleitung unterhalb des Saugstutzens der Pumpe, muss eine Belüftung, z. B. Vakuumbrecher (Zubehör), in der gemeinsamen Druckrohrleitung vorgesehen werden, um ein ungewolltes Entleeren des Pumpensumpfes bis unterhalb des Pumpensaugstutzens zu vermeiden.
Bei der Planung einer dauerhaft funktionierenden Entwässerung müssen sämtliche Entwässerungsgegenstände in dem Entwässerungsstrang im Zusammenhang betrachtet werden. Planungs- und Installationshinweise Es gilt, hier sämtliche Vorschriften und Normen zu beachten. Oftmals werden Querverweise innerhalb der Normen angeführt, die berücksichtigt werden müssen.
DIN EN 12056-1 Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden | Rückstauschutz Abwasser, das unterhalb der Rückstauebene anfällt, ist über eine automatische Abwasserhebeanlage der Entwässerungsanlage zuzuführen. In Ausnahmefällen sind Rückstauverschlüsse zulässig. |
DIN EN 752-4 Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden | Das Entwässerungssystem ist auf den Schutz vor Überflutung und Überlastung bei Regenereignissen definierter Intensitäten und Häufigkeiten unter Berücksichtigung der Rückstaulinien auszulegen. |
DIN 1986-100 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke | Rückstau Niederschlagswasser von Flächen unterhalb der Rückstauebene darf der öffentlichen Kanalisation nur über eine automatisch arbeitende Hebeanlage rückstaufrei (Heben über die Rückstauebene, Rückstauschleife) zugeführt werden. Leichtflüssigkeitsabscheider Können Leichtflüssigkeiten, vor allem solche, die feuergefährlich sind oder eine explosionsfähige Atmosphäre bilden können, in das Entwässerungsnetz gelangen, so sind hinter den Ablaufstellen Abscheideranlagen nach DIN 1999 zu verwenden, zu bemessen, einzubauen und zu warten. Sie sind so einzubauen, dass bei Rückstau oder bei selbsttätigem Verschluss des Schwimmers keine Leichtflüssigkeit austreten kann. |
Auftriebssicherung
Eine Auftriebssicherung ist eine Befestigung einer Anlage/Pumpe am Boden (oder am Pumpenschacht im Erdreich), um ein Aufschwimmen bei Überflutung des Bereichs (oder erhöhtem Grundwasserspiegel) zu verhindern, da hierdurch Schäden an Verbindungen/Rohrleitungen auftreten könnten, die zum Austritt des Mediums führen können. Die Auftriebssicherung befindet sich direkt an Behältern oder wird nachträglich montiert bzw. ist bereits angegossen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Anlage/Pumpe fest und verdrehsicher auf dem Untergrund steht, damit sie nicht anfängt zu wandern bzw. sich zu verdrehen.
Nutzvolumen
Als Nutzvolumen – auch erforderliches Stauvolumen genannt – wird im Allgemeinen das Volumen zwischen Ein- und Ausschaltpunkt der Pumpe bezeichnet. In Sonderfällen, wo der Zulauf zur Pumpstation unterhalb des Einschaltpunkts der Pumpe Iiegt und somit angestaut wird, kann das Zulaufvolumen zur Deckung des erforderlichen Stauvolumens verwandt werden. Es muss bei jedem Pumpvorgang ausgetauscht werden, d. h. Nutzvolumen > Volumen Druckleitung. Für Stoffe und Flüssigkeiten, die schädliche oder belästigende Ausdünstungen oder Gerüche verbreiten, die Werkstoffe der Entwässerungseinrichtungen angreifen oder den Betrieb stören, sind Anlagen vorzuschalten, die das Eindringen dieser Stoffe und Flüssigkeiten in die Abwasserhebeanlage verhindern.
Solche Anlagen sind insbesondere
- Öl- bzw. Benzinabscheider nach DIN EN 858/DIN 1999-100
- Heizölsperren nach DN 4043
- Emulsionsspaltanlagen
- Fettabscheider nach DIN EN 1825/ DIN 4040-100
- Stärkeabscheider nach Werksnormen
- Sand- und Schlammfänge
- Neutralisationsanlagen
Elektroinstallation
Die Elektroinstallation ist durch einen Fachmann auszuführen. Schaltgeräte und Signalanlagen sind an trockener, leicht zugänglicher Stelle zu installieren. Die Signalanlage ist außerdem an gut wahrnehmbarer Stelle anzubringen.
Schutz gegen Rückstau
In DIN 1986-100, „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“ und DIN EN 12056 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“ wird vorgeschrieben, dass Schmutzwasser, das unterhalb der Rückstauebene anfällt, und Niederschlagswasser von Flächen unterhalb der Rückstauebene der öffentlichen Kanalisation über eine automatisch arbeitende Hebeanlage rückstaufrei zuzuführen ist. Für die Planung einer Entwässerungsanlage gilt der Grundsatz „Anfallendes Oberflä- chenwasser ist vom Gebäude wegzuleiten und nicht in das Gebäude hineinzuziehen“. Dementsprechend sind Regenflächen über separate Pumpstationen außerhalb des Gebäudes zu entwässern.
Alle über der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände sind mit natürlichem Gefälle (Schwerkraftprinzip) zu entwässern; das Abwasser dieser Entwässerungsgegenstände darf nicht über Rückstauverschlüsse und nur in zwingend erforderlichen Ausnahmefällen (z. B. Altbausanierung) über Abwasserhebeanlagen abgeleitet werden. Sofern von der zuständigen Behörde die Rückstauebene nicht festgelegt worden ist, gilt als Rückstauebene mindestens die Straßenhöhe an der Anschlussstelle der Druckleitung.
Rückstauebene
Die Rückstauebene ist der höchste Punkt in einer Installation, bis zu dem das verunreinigte Wasser ansteigen kann. Die Rückstauebene befindet sich im Bereich der größten Querschnittserweiterung. Installationen sollten so angelegt werden, dass das Wasser der Kanalisation nicht zurück in die Pumpstation laufen kann. Dies könnte bei Stürmen, Überschwemmungen und starken Regenfällen passieren, falls die kommunale Kanalisation für derartige Mengen nicht ausgelegt ist. Schäden, die hierdurch entstehen, werden von Versicherungen nicht übernommen und Schadensersatz ist nur in seltenen Fällen mit Erfolg einklagbar. Eine Absicherung obliegt dem Betreiber/Eigentümer. Eine Information über die Höhe der Rückstauebene ist in den Ortssatzungen festgelegt.
Rückstauschleife
Eine Rückstauschleife stellt eine künstlich erhöhte Rohrführung oberhalb der Rückstauebene dar, damit sich rückstauendes Wasser zuerst in sämtliche niedriger gelegenen Freiräume verteilen kann. Da davon auszugehen ist, dass ein ausreichendes Volumen im gesamten Rohrleitungsnetz vorhanden ist, stellt die Rückstauschleife die sicherste Alternative gegen Rückstau dar. Bei einer mangelnden/fehlenden Rückstausicherung liegt die Haftung beim Verarbeiter bzw. Planer.